Milton Erickson


„In jedem von uns steckt die Kraft, sich selbst zu helfen und zu heilen.“ Milton Erickson

Milton Erickson (1901-1980) hat ganz wesentlich zum heutigen Stellenwert der Hypnose beigetragen. Er gilt als der Begründer der modernen Hypnotherapie. Mit ihm bekam sie völlig neue Impulse. Als 17jähriger an Kinderlähmung erkrankt, trainierte er über innere Bilder einzelne Muskelgruppen und konnte schon nach einem Jahr wieder mit Krücken laufen. Diese unmittelbaren persönlichen Erfahrungen wurden zur Basis von seinem Verständnis, dass jeder Mensch über Fähigkeiten zur Veränderung verfügt, die mittels Hypnose aktiviert werden können.

Die Anfänge der Hypnose reichen weit zurück -- bis in die Antike. Schlaftempel in Griechenland - in denen Patienten Ihr Heilmittel im Traum erscheint, Heilen durch Berührung mittels Hand auflegen oder hypnoseähnliche Rituale zum Stressabbau bei indigenen Völkern -- alles Hinweise auf die Nutzung hypnotischer Phänomene in der Vergangenheit. Im 18. Jahrhundert entwickelt Franz Anton Messmer (1734-1815) mit seiner Theorie vom sogen. animalischen Magnetismus einen eher physikalischen Ansatz - dabei konzentrierten sich seine Patienten ohne sich dessen bewusst zu sein auf Stäbe und Magnete, was sie für Suggestionen zugänglich machte und sie so zu Heilung führte. Das gilt als der eigentliche Beginn der Hypnose. Mit James Braid (1795-1860) erscheint erstmals der Begriff Hypnose als Beschreibung eines schlafähnlichen Zustandes - Hypnos - der Schlaf.

Bis heute sind die Versuche, Hypnose zu definieren sehr facettenreich, hat sich das Verständnis mehrfach gewandelt. Inzwischen sind durch bildgebende Verfahren neurobiologische Effekte unter hypnotischen Suggestionen eindeutig belegt.

Nach meinem Verständnis ist Hypnose eine Technik, mit der ganz bewusst vorübergehend ein veränderter Bewusstseinszustand erzielt wird - den meisten von uns durchaus auch im Alltäglichen, z.B. beim Lesen eines spannenden Buches oder gefesselt von einem Film schon mal begegnet.

Häufig ist dieser Zustand, auch als Trance bezeichnet, mit einer angenehmen Entspannung verbunden. Angeleitet vom Hypnotiseur wird im Verlauf der Trance die Fülle wahrnehmbarer Außenreize mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und die Wahrnehmung stark focussiert. Dadurch werden innere Bilder zugänglich, Prozesse oder Veränderungen aktiviert, die uns im wachen Zustand evtl. nicht machbar scheinen. Sie werden vorstellbar - bekommen die Macht von Wirklichkeit, der innere Zweifler ist vorübergehend ausgeschaltet. Die Vorstellungskraft als ein starker Auslöser für Veränderung ist unter Hypnose deutlich höher. Über Suggestionen, deren Inhalte im Vorgespräch gemeinsam erarbeitet wurden, werden Angebote zur Veränderung und für innere Lösungsprozesse gemacht.

Ein ganz wichtiger ethischer Ansatz ist für mich: "Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose." was heißt - niemand ist gegen seinen Willen hypnotisierbar. Dieser Satz ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit. Ich respektiere jeden Menschen mit seiner Einzigartigkeit, das Wohl und das Anliegen meines Klienten hat oberste Priorität für mich.

Wichtiger Hinweis: Hypnose ist kein Ersatz für einen Arztbesuch.